Museomix im Museum für Kommunikation – und ich bin mittendrin
Vom Freitag, 6. November bis Sonntag, 8. November 2015 verlegte ich kurzfristig meinen Lebens- und Gedankenmittelpunkt ins Museum für Kommunikation in Bern. Morgens um acht Uhr begann das Abenteuer, abends um elf Uhr machte es für einige Stunden Schlaf jeweils kurzfristig Pause, damit es am nächsten Tag um acht Uhr weitergehen konnte.
Als Mitglied eines Teams von sechs Personen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen war ich intensiv mit der Entwicklung und Realisierung eines funktionstüchtigen Prototypen beschäftigt. In unserem Fall entwickelten wir ein interaktives WC-Graffiti. Diese Form der Kommunikation, die uns wohl allen als Kritzeleien unterschiedlichsten Inhalten auf öffentlichen Toiletten, Mauern usw. bekannt ist, sollte als Kommunikationsform im Museum für Kommunikation einen Platz erhalten.
Die Erfahrung während dieser dreier Tage war für mich einmalig: Was innerhalb dieser kurzen Zeit in einem Team aus sechs Personen möglich wird, die sich vorher nicht kannten, die nicht dieselbe Sprache sprechen und nicht aus derselben Berufswelt stammen, ist unglaublich! Die Energie und Kreativität, die im Museum zu spüren war, ist eindrücklich! Die Kontakte, die entstanden, sind unbezahlbar!
Am Sonntag um 16 Uhr konnten dann die Besucherinnen und Besucher des Museums tatsächlich erleben, wie wir Museomixerinnen und Museomixer aus unseren Brainstormings, Programmierungen, Sägereien und 3D-Druckereien am Ende unsere Prototypen vorstellten. Für mich ein einmaliges Erlebnis, bei diesem Ideen-Marathon vor Ort gewesen zu sein!
Das Konzept von Museomix wurde 2011 erstmals in Frankreich umgesetzt und verbreitet sich seither zügig weiter. 2015 fand der Event bereits in 11 Museen gleichzeitig statt - in Frankreich, Belgien, Kanada, Mexiko und in der Schweiz.
Was genau ist Museomix?
Museomix bietet ein im Bereich Kultur und digitale Medien neuartiges Format der Mitwirkung, Innovation und Partizipation. Während drei Tagen schaffen verschiedene Teams neue interaktive Medien (sogenannte Prototypen), welche die Rolle des Museums, aber vor allem auch einen neuen Zugang zum Museum für Öffentlichkeit und Besucher aufzeigt.
Die Mitwirkenden (sogenannte Museomixer) kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Grafiker, Programmierer, Schreiner, Museumsexperten und Vieles mehr. Alle legen ihre Fähigkeiten zusammen und schaffen so ein grosses Kreativpotential für die Entwicklung und Umsetzung von neuen Ideen. Ziel ist es, einen funktionsfähigen Prototyp im Bereich digitale Museologie zu erschaffen, mit denen das Publikum die Museumssammlung neu entdeckt.
Das Museum - als Partner und Host von Museomix - wird während diesen drei Tagen zu einem Ideen-Labor und zu einer Werkstatt. Am Sonntagabend werden die fertigen Prototypen dem Publikum präsentiert.


