Forum Kulturvermittlung für öffentliche Förderstellen 2025

Das Forum Kulturvermittlung für Vertreter:innen öffentlicher Förderstellen für Kultur sowie Fachstellen für Kulturvermittlung und kulturelle Teilhabe von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden organisiert von Kulturvermittlung Schweiz fokussiert dieses Jahr auf die Frage: Welche Chancen und Herausforderungen gibt es in der Förderung kultureller Teilhabe im Spektrum zwischen Laienkultur und professionellem Kulturschaffen? Vorgestellt werden dabei der Bericht der KBK «Kulturförderung im Umfeld von professionellem Kulturschaffen und Laienkultur» sowie sechs Praxisprojekte: Club La Fafa, OrganiCité, Volkskultur auf der Kulturbühne im Freilichtmuseum – ein Podium für gelebte Tradition (Ballenberg), STURZBALLETT, Destination vingt-sept und Echo vom Eierstock. Details

In vielfältiger Ausprägung bietet kulturelle Teilhabe verschiedenste Zugänge zu Kunst und Kultur. Zwischen professionellem Kulturschaffen und Laienkultur bewegen sich Teilhabeprojekte auf einer grossen Bandbreite. Wo gibt es Überschneidungen zwischen den beiden Bereichen? Wo spielt die Kulturvermittlung mit hinein und wie sehen die Förderstrategien und -möglichkeiten diesbezüglich aus? 

WANN    
6. November 2025, 14.00 – 17.00 Uhr

WO    
Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28, 6010 Kriens

FÜR WEN    
Eingeladen sind Vertreter:innen der Förderstellen für Kultur sowie Fachstellen für Kulturvermittlung und kulturelle Teilhabe der Kantone, Städte und Gemeinden, Vertreter:innen aus der Praxis Kulturvermittlung / Laienkultur sowie Mitarbeiter:innen des Bundesamts für Kultur und Pro Helvetia. Sprachlich findet das Forum nach dem Prinzip «chacun-e dans sa langue» statt.

Auf dem Programm steht neben der Begrüssung durch die Direktorin des Bundesamtes für Kultur Carine Bachmann sowie Ina Karr, der Intendantin des Luzerner Theaters ein Inputvortrag über den Bericht der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) «Kulturförderung im Umfeld von professionellem Kulturschaffen und Laienkultur» von dessen Autoren Marius Risi (Leiter Amt für Kultur und Sport Obwalden) und Ralph Aschwanden (Leiter des Amtes für Kultur Uri). Ein Stammtisch-Format bietet moderierten Austausch und am Marktplatz werden folgende Projekte vorgestellt:

Club La Fafa: Gemeinsam Leben in der Schweiz (Zürich, D)
Der «Club La Fafa» (frz. ugs. Familie) wurde anlässlich der Ausstellung «Refaire Le Monde» (2018) im Helmhaus Zürich gegründet und bringt Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchterfahrung sowie diversem Alltagswissen zusammen. La Fafa als Verein organisiert und veranstaltet Anlässe, bei denen neue Formen des «Gemeinsamen» erprobt und erforscht werden. 
Das Projekt wird vorgestellt von Nadja Baldini, Mitinitiantin von «Club La Fafa» Kuratorin, Kulturvermittlerin und seit 2022 Bereichsleiterin Kunst und Schule im Projekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen». 

OrganiCité (Fribourg, F)
OrganiCité accompagne l’évolution de la société de manière systémique et durable, dans le but de renforcer le bien-être des habitant-e-s et l’attractivité d’un territoire. L’agilité et la capacité à travailler de manière interdisciplinaire offerte par OrganiCité permet d’expérimenter de nouveaux dispositifs dans le cadre des transformations urbaines, tels que l’utilisation temporaire d’espaces vacants et l’art dans l’espace public. 
Dans ce cadre, des acteurs et actrices culturel-les professionnel-les et des amateur-trices collaborent dans différentes constellations et installations de projets participatifs et explorent les chances et les défis d'aménager ensemble l'espace public. 
Le projet sera présenté par Natacha Roos, fondatrice et directrice du projet, directrice du service culturel de la ville de Fribourg (2012 - 2023) et cheffe de projet de la Journée de la culture, boussole-culturelle.ch et la Régie culturelle.

Volkskultur auf der Kulturbühne im Freilichtmuseum – Ein Podium für gelebte Tradition (Ballenberg, D)
Ab Sommer 2025 wird das reichhaltige und eindrückliche Erlebnis im Freilichtmuseum Ballenberg noch um eine Facette reicher: eine neue Kulturbühne, die ganz der Schweizer Volkskultur gewidmet ist, rückt während des Sommers die Vielfalt und Lebendigkeit der Schweizer Volkskultur ins Zentrum. Vom 5. Juli bis 17. August 2025 wird so das Freilichtmuseum um in ein Schaufenster für gelebte Tradition bereichert. Formationen aus allen Landesteilen der Schweiz präsentieren hier ihr musikalisches, tänzerisches und gesangliches Können und lassen die Besucherinnen und Besucher in die reiche Welt der Volksmusik und des Brauchtums eintauchen: Jodelklänge, Alphorntöne, Blasmusik, Chorgesang, Volkstanz und Akkordeonmelodien. Jeden Tag finden drei Auftritte à 20 Minuten statt. Nach den Auftritten besteht die Möglichkeit, mit den Tänzerinnen und Musikanten ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre Geschichten zu erfahren.
Das Projekt wird vorgestellt von Kerstin Schöffler, verantwortlich im Freilichtmuseum Ballenberg für die Veranstaltungen seit 2024.

Destination vingt-sept (Genève, Vaud, F)
Destination vingt-sept est une association de médiation culturelle ayant pour but de faciliter la participation culturelle de toustes. Nous menons des projets de médiation culturelle participatifs, le plus souvent avec des personnes vivant une situation fragile ou difficile et en partenariats avec des structures sociales. Nous jouons un rôle d’interface entre les institutions culturelles et les structures sociales, en complémentarité avec les mesures de politiques culturelles favorisant l’accès aux propositions artistiques. Le travail de l’association sera présenté par Yannick Bonvin Rey, co-fondatrice de l’association Destination vingt-sept (2016), médiatrice culturelle et pilote de Destination vingt-sept-GE.

STURZBALLET (Luzern, D)
Das STURZBALLETT ist ein Tanz-Theater-Ensemble, in welchem Laiendarstellende mit & ohne Behinderungen und professionelle Künstler:innen als kreatives Kollektiv zusammenarbeiten. Ihre lustvollen Produktionen zwischen Tanztheater, Performance und poetischem Varieté erreichen ein breites, überregionales Publikum – insbesondere auch Menschen, die selten oder nie ins Theater gehen. Nebst den ambitionierten Projekten des Ensembles organisieren sie auch niederschwellige Partizipationsangebote wie barrierefreie Tanzpartys oder einen wöchentlichen Spielclub.
Das Projekt wird vorgestellt von Fanny Zihlmann und Daniel Korber – Gründungsduo und Co-Leitung des STURZBALLETTS. Beide arbeiten als selbstständige, spartenübergreifende Künstler:innen in Luzern und ausserhalb.

Echo vom Eierstock (Stans, D)
Der Frauenjodelchor wurde 2022 in Stans gegründet, inspiriert vom Frauen-Trychel-Umzug des feministischen Kollektivs. Die Idee war und ist es, die uns am Herzen liegende Jodeltradition ins Hier und Jetzt zu befördern. Wir singen unter der Leitung von Simone Felber traditionelle Naturjuiz und Jodellieder, bei denen allenfalls der Text aus feministischer Sicht angepasst oder ganz umgeschrieben wird.  Damit stösst der Chor auf viel Begeisterung und Empörung zugleich.
Das Projekt wird vorgestellt von Elena Kaiser, Gründerin und Präsidentin vom EvE: Jahrgang 1976, geboren in Davos GR, BA in Kunstgeschichte an der City University of New York, MAS in Kulturmanagement and der HSLU. Tätig im Haus der Volksmusik Altdorf seit 2015, Leiterin der Geschäftsstelle IG Volkskultur. Inhaberin des Wollgeschäfts GARNITUR in Stans und Jodelbegeisterte Partizipantin in der Volkskulturszene. 

 

Vor dem Hintergrund von Bäumen und rosa Staub, der vom Boden aufsteigt, fährt eine Frau in einem weißen Tutu auf einem Fahrrad einen grasbewachsenen Hang hinunter. Zu ihrer Linken, oben auf dem Hang, folgt ihr eine purpurfarben gekleidete Gestalt, die auf einem Schlitten sitzt.

STURZBALLETT: «Das letzte Einhorn» 2025 © Christian Felber