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3.1 Vermittlung von Werken und Produktionen

Der bekannteste und in der Praxis am weitesten verbreitete Inhalt der Kulturvermittlung betrifft Produktionen von (hoch-)kulturellen Einrichtungen wie Museen, Ausstellungsinstitutionen, Theatern, Opern und Tanz-, Konzert- und Literaturhäusern. Im Zentrum steht die Vermittlung von Werken, die in Aufführungen oder Ausstellungen dargeboten oder, im Fall der Literatur, über Verlage publiziert und in Lesungen vorgestellt werden. In den visuellen Künsten bezieht sich die Vermittlung zumeist auf eine Ausstellung oder auf eine Ausstellungsreihe, sei sie thematisch, auf das Werk eine_r Einzelkünstler_in oder einer Gruppe, historisch und/oder stilistisch ausgerichtet. Einen weiteren Fokus bilden Sammlungspräsentationen – zum einen, weil ihre Dauerhaftigkeit eine vertiefte Auseinandersetzung und die Entwicklung langfristiger Vermittlungsangebote ermöglicht, zum anderen, weil Sammlungsbestände gegenüber zeitlich begrenzten Ausstellungen in der öffentlichen Aufmerksamkeit zuweilen zurückstehen. Beliebt ist, neben der personellen oder akustischen Ausstellungsführung und damit verbundenen Praxisworkshops, die Konzentration auf ein besonderes Einzelwerk oder ein ausgewähltes Objekt – so taucht in vielen Museen das Bild oder das Objekt «des Monats» als Vermittlungsinhalt auf. Im Musikbetrieb findet sich die Vermittlung einzelner orchestraler Werke und Opern oder des Werks und der Persönlichkeit einzelner Komponist_innen, zum Beispiel im Rahmen von Kinderkonzerten oder Matineen. In Theatern und Tanzhäusern setzt sie sich mit Stücken des Spielplans auseinander – ein oft verwendetes Format ist hier das Regie- oder das Einführungsgespräch.

Die hier genannten Vermittlungsformate sind in der Regel erklärend und für den Nachvollzug angelegt. Sie haben zum vordersten Ziel, Hintergrundwissen zu den Werken und deren Entstehung zu schaffen. Es gibt auch darüber hinausreichende Ziele von Vermittlung und entsprechend anders angelegte Methoden und Formate im Umgang mit Werken und Produktionen der Hochkultur.